Die gute, alte Hecke

Agrartipp, 20.09.2018

Vorteile so weit das Auge reicht

Hecken. Kaum einen Meter kann man zurücklegen ohne eine zu erspähen. In Vorgärten oder auf Feldern, fast überall sind sie zu finden. Doch ist ihre primäre Funktion in den meisten Gärten recht schnell ersichtlich - sollen sie doch vor allem vor neugierigen Blicken schützen - kennen nur Wenige den vielfältigen Nutzen von Hecken in der Landwirtschaft.

Denn Hecken verändern nicht nur unser Blickfeld sondern auch das Mikroklima. In erster Linie reduzieren sie die Windgeschwindigkeit, je nach Heckentyp um bis zu 60 Prozent. Erst in zehn- bis fünfzehnfacher Entfernung der Heckenhöhe kann der Wind sich an der Bodenoberfläche wieder frei entfalten.

Die Vorteile der reduzierten Windgeschwindigkeit sind im Lee (Windschatten) zahlreich. Zum einen wird Schäden auf den Feldern vorgebeugt, die durch hohe Windgeschwindigkeiten verursacht werden und zum anderen verringert sich die Verdunstung erheblich. Zusammen mit der erhöhten Taubildung entlang der Hecken trägt dies zu einer höheren Bodenfeuchte bei, die sich dementsprechend auch für längere Zeit halten kann. Durch die "Windruhe" ist auch die Lufttemperatur in den bodennahen Schichten im Schutz der Hecke höher und dadurch auch die Bodentemperatur. Dies hat zur Folge, dass die Saat früher keimt und die Länge der Vegetationsperiode zunimmt. Im Endeffekt führen all diese Faktoren zu erhöhten Erträgen in der Landwirtschaft. Auch wenn sich die Ertragssteigerung in Abhängigkeit anderer Faktoren, wie dem Bodentyp und der angebauten Pflanze, erheblich unterscheidet.

Auch in anderen Bereichen machen Hecken eine mehr als gute Figur. Sie verringern die Bodenverluste durch Erosion und auch als Unterschlupf oder Brutstätte für diverse Tier- und Vogelarten sind sie überaus beliebt.

 

  Lukas Melzer
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