Gegen die Macht des Handels

Agrartipp, 16.09.2016

EU-Agrarminster fordern Abschaffung von Dumping-Preisen

In den vergangenen Jahren fielen die Preise für viele Produkte der Landwirtschaft dramatisch in den Keller. Vor allem der Preisverfall der Milch führte zu einem regelrechten Höfe-Sterben.

Geht es nach den Agrarministern der EU, ist der Schuldige schnell gefunden. Der Lebensmittelhandel nutzt seine Marktmacht zunehmend aus und drückt dadurch die Preise. 

Um die Position der Landwirte künftig zu stärken, fordert eine Mehrheit der EU-Agrarminister nun ein neues Gesetz. Dadurch sollen dem Handel unfaire Praktiken verboten werden.

Dumping-Preise künftig tabu?

Bundesagrarminister Schmidt (CSU) zählt jedoch nicht zu den Befürwortern einer solchen Maßnahme. Er fordert hingegen die strikte Umsetzung bereits bestehender Regelungen, die in Deutschland beispielsweise den Verkauf unter dem Einstandspreis verbieten.

Auch EU-Agrarkommissar Hogan will mit der Vorlage eines neuen Gesetzes noch abwarten. Ein Ansatz für ein solches Gesetz könnten beispielsweise die Regelungen in Spanien bieten. Dort müssen alle Gewinne entlang der Lebensmittelkette offengelegt werden.
 

  Lukas Melzer
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