Sommer-Bilanz

Donnerwetter!, 24.08.2008

Zeit zur Abrechnung! Denn für uns Meteorologen beginnt der Sommer mit dem 1. Juni und endet am 31. August.

Der Grund ist, dass so die Monatswerte besser zusammengefasst und die Jahreszeit insgesamt bewertet werden kann. Fiel der Sommer zu kalt, zu warm, zu nass aus?

Fast überall in Deutschland lagen die Temperaturen über den Mittelwerten, im Juni im Süden sogar über 2 Grad darüber! Überhaupt war der Juni der sommerlichste Monat, es fielen meist nur 50-60 Prozent der üblichen Regenmenge, in Hannover sogar nur 27% (20 Liter pro Quadratmeter). Dafür fiel der Juli regelrecht ins Wasser: besonders südlich der Donau und im Nordwesten regnete es ordentlich, in Düsseldorf fiel sogar fast das Doppelte des Durchschnitts. Auch der August war bisher meist nasser. Die Sonnenscheindauer lag etwas unter dem Durchschnitt, die Temperaturen blieben aber auch im Juli und August wieder darüber.

Also lautet die Bilanz, dass der Sommer insgesamt sogar zu warm ausfiel! Und warum kommt uns das ganz anders vor? „Zu warm“ heißt genau genommen „wärmer als die Vergleichswerte“. Und die wurden auf den Zeitraum 1960 bis 1990 festgelegt. Für Hannover beispielsweise liegt die mittlere Juli-Vergleichstemperatur demnach bei 17,1 Grad. Sogar die 40er und 50er waren wärmer, die 90er Jahre sogar deutlich: 18,2 Grad. Und auch 2000-2007: 18,6 Grad.

Der Vergleich mit den kalten 60er-90er Standardwerten entspricht also nicht unseren menschlichen Erfahrungen. Zum anderen ist unser Wetterempfinden auch stark von anderen Dingen geprägt wie zum Beispiel der Medienberichterstattung. Und schließlich spielt wohl auch noch etwas anderes mit herein: Unter „Sommer“ verstehen wir einfach Sonne, Hitze und Trockenheit. Der durchschnittliche deutsche Sommer kann da einfach nur enttäuschen.
  Michael Klein
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