Wetterscheiden

Donnerwetter!, 07.10.2013

'In meinem Stadtteil ist immer ganz anderes Wetter!“ „Auf der einen Straßenseite regnet es oft, auf der anderen selten!“ „Die Wolken machen meistens am Fluss halt.“ Solche „Wetterscheiden“ gibt es in jeder Stadt. Zumindest in den Köpfen ihrer Bewohner. Aber in der Realität existieren die meisten von ihnen nicht.

Natürlich ziehen Schauerwolken mal durch einzelne Stadtteile, während in anderen eitel Sonnenschein herrscht. Einen Tag später sieht es aber oft genau umgekehrt aus. Echte Wetterscheiden werden durch Höhenunterschiede gebildet, die Wolken schneller abregnen oder „am Berg hängen“ lassen. Eine sehr große Wasserfläche könnte eine Schauerwolke beeinflussen – wenn das Wasser eine andere Temperatur als der umgebende Erdboden hat. Aber selbst unsere größten Flüsse kommen nur auf Breiten von einigen Hundert Metern. Viel zu wenig um einen Effekt auf das Wetter zu haben.

Woher kommt nun aber der Aberglauben an die Flüsse als Wetterscheiden? So erstaunlich es klingt, wahrscheinlich haben wir Wetterfrösche ihn ungewollt selbst in die Welt gesetzt: In den Vorhersagen müssen oft große Gebiete zusammengefasst werden und vor allem auch benannt werden: „im Rheinland“, nördlich der Mittelgebirge“ oder eben: „östlich der Weser“. Auch wenn den Meteorologen nicht immer alles abgenommen wird – ausgerechnet das dann aber doch!
  Michael Klein
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