Mitte des vergangenen Monats berichteten wir über die Wiederansiedlung des Wolfs in deutschen Gefilden. Rund 300 Tiere leben zurzeit in Deutschland, Tendenz steigend. Das liegt vor allem daran, dass die Tiere im Jahr 1990 unter Artenschutz gestellt wurden.

Weitaus geringer ist die Population des Wolfs hingegen in Norwegen. Insgesamt beläuft sie sich auf etwa 70 Tiere. Dennoch fühlen sich die Politiker zum Handeln gezwungen. Doch statt den Tieren zusätzlichen artenschutzrechtlichen Schutz zu bieten, erhöhten sie die bereits existierende Fangquote drastisch.

Während im vergangenen Jahr lediglich 15 Tiere geschossen werden durften, wurde die erlaubte Anzahl der Abschüsse in diesem Jahr auf 47 gehoben, dies entspricht zwei Dritteln der gesamten Population.

Angesichts zahlreicher Jungtiere soll dadurch eine Bestandsexplosion in den kommenden Jahren vermieden werden. Während die Landwirtschaft die neue Regelung begrüßt, laufen Tier- und Umweltschützer Sturm.

Sie befürchten, dass durch eine solche Bestandsreduzierung zukünftig keine Fortpflanzung ohne Inzucht mehr möglich ist. Gerade in einem eher dünn besiedelten Land wie Norwegen sollte es möglich sein, das Leben von Mensch und Wolf in Einklang zu bringen.