Gartentipps, 21.08.2024
13.000 Jahre alt, aber erst seit 1763 Nahrungsmittel.
Die ersten Wildkartoffeln waren bereits vor etwa 13.000 Jahren im heutigen Südamerika zu finden. Wie sie dann letztendlich ihren Weg auf den europäischen Kontinent fand, ist noch immer nicht geklärt.
Sicher ist jedoch, dass sie von Südamerika zunächst nach Spanien, genauer auf die Kanarischen Inseln, reisten. Im Jahre 1567 war die Ernte dann bereits so "reich", dass gleich nach Antwerpen exportiert werden konnte. Als frühesten Zeitpunkt wird die Ankunft der Kartoffel in Spanien auf das Jahr 1564/1565 datiert. Im heutigen Großbritannien tauchte die Kartoffel erstmals 1596 auf, in Deutschland wurden die ersten Kartoffeln erst um das Jahr 1647 in Pilgramsreuth in Oberfranken angebaut.
Erstaunlich: Die Kartoffel war zu dieser Zeit keine Nahrungs-, sondern eine schönblütige Zierpflanze, die vor allem wegen ihres dichten Laubs geschätzt und in botanischen Gärten besichtigt werden konnte.
Erst im Jahr 1763 führte Friedrich der Große die Kartoffel offiziell als Nahrungsmittel ein. In den sogenannten "Kartoffelbefehlen" ordnete er ab 1746 an, den Kartoffelanbau den den preußischen Provinzen durchzusetzen.
Die Kartoffel entwickelte sich nach dieser Zeit immer mehr zu einem Hauptnahrungsmittel. Bereits 100 Jahre später war die "Kartoffelabhängigkeit" enorm.
So ließ die im 19. Jahrhundert aus den USA eingeschleppte Kartoffelfäule bereits großes Elend hinter sich. Hungersnöte, verursacht durch enorme Ernteausfälle in den 1840er-Jahren waren die Folge, besonders schlimm traf es Irland - der Hungersnot fielen eine Millionen Menschen, unglaubliche 12 % der Gesamtbevölkerung Irlands, zum Opfer.
Heute ist die Kartoffel aus nahezu keinem Kulturkreis wegzudenken - jedes Jahr werden weltweit etwa 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.
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