Dramatisch sind die Auswirkungen des Frostes in der letzten Woche auf viele Obstplantagen und den Weinanbau: Landesweit mussten zahlreiche Bauern große Verluste verzeichnen. Vor allem um den 20. April herum sanken die Temperaturen nachts stellenweise unter minus fünf Grad und zerstörten damit viele schon aufgegangene Blüten.

Der anfänglicher Euphorie durch frühlingshafte Temperaturen und zahlreiche Blüten ist nun Resignation und Frust gewichen: Bauern in Bayern, am Bodensee und in anderen Teilen des Landes sind frustriert. Maßnahmen wie die Frostschutzberegnungs-Methode könnten nur wenig auswirken. Das Problem: Durch die bereits warmen Temperaturen im März sind viele Blüten schon aufgegangen und schutzlos der kalten Luft ausgesetzt. Die noch sehr zarten Blüten verfrieren und fallen schließlich ab. Erfrorene Blüten können zudem nicht befruchtet werden und eine Bestäubung fällt aus.

Die Schäden der Obstplantagen und des Weinanbaus sind enorm. In Rheinland-Pfalz gibt es nahezu keine ungeschädigten Rebflächen mehr: Bei bis zu  95 Prozent liegt die befürchtete Ausfallernte allein in Rheinland-Pfalz. Die genauen Frostschäden können nach Aussagen von Obstbau-Wissenschaftlern erst in etwa vier Wochen gesagt werden.

Bei einer Temperatur von unter drei Grad kommt es bereits nach wenigen Stunden zu Schäden. Einmaliger Frost kann ganze Plantagen zerstören. Bei sehr tiefen Temperaturen helfen auch keine Gegenmaßnahmen mehr.

Vor allem Steinobstgehölze, also Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche reagieren sehr empfindlich auf frostige Temperaturen. Kernobst wie Äpfel blühen dagegen spät und sind daher vom Frost nicht so stark betroffen.

Die Bauern können jetzt nur hoffen, dass die Nächte wieder milder werden und die Schäden nicht noch größer werden. Bis dahin Bedarf es einem hohen Pflegeaufwand die geschädigten Bestände wieder auf Vordermann zu bringen.