Klima, 17.08.2017
Der „Climate Action Tracker“ schätzt nationale Zusagen wissenschaftlich ein
Viele Länder sagen viel. Ziele zu Emissionssenkungen werden von den Ländern selbst gesetzt und meist groß in den Medien angekündigt. Doch sind diese Aussagen der Länder überhaupt realistisch? Können die Ziele wirklich eingehalten werden?
Der sogenannte „Climate Action Tracker“ ist eine englische Website, die genau das prüft und eine wissenschaftlich fundierte Stellungnahme zu den einzelnen Ländern und deren Emissionszielen und -aktionen abgibt. Ganz nach dem Motto: Welche Ziele werden verfolgt und welche Projekte wurden dafür bislang schon durchgeführt.
Die Orientierung erfolgt an den Nationally Determined Contributions (NDCs). Die NDCs sind "national festgelegten Beiträge" zum Klimaschutz der einzelnen Länder, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten beim Klimasekretariat in Bonn eingereicht wurden. Sie beinhalten meist neben vielen anderen Aussagen auch ganz konkrete Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen (Zum Beispiel gibt die EU in den NDCs an, dass sie ihre Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 - im Vergleich zu 1990 - senken möchte). Alle NDCs können Sie auf der Seite der UNFCCC nachlesen.
Neben kurzen Texten zu einzelnen Themenpunkten bezüglich der Zielsetzungen, gibt es auf der Seite auch ein Modell, welches die Ergebnisse des „Climate Action Trackers“ kurz wiedergibt.
Ein Beispiel dieses Modells sehen Sie unten von Südafrika. Hier wird sehr deutlich, dass die gesetztes Ziele von Südafrika nicht mit der Realität übereinstimmen. „Wir bewerten Südafrika "unzulänglich"“, steht auf der der Seite des climate action trackers. Das Ziel von Südafrika steht demnach weder im Einklang mit der Begrenzung der Erwärmung auf unter 2 Grad Celsius, noch mit der Begrenzung auf 1,5 Grad Celsius. Das NDC Ziel entspricht einem Anstieg von 20 bis 82 Prozent gegenüber dem Stand von 1990. (Klicken Sie hier, um den ganzen Text zu Südafrika lesen zu können)
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |