Spiel mit dem Leben

Klima, 21.02.2016

Ob in Syrien oder dem 'sicheren' Europa - wenige Mächtige spielen mit dem Leben unzähliger Unschuldiger.

Unfassbare Dinge geschehen momentan in einer Welt, in der einzelne diktatorische Staatenlenker einmal mehr als Marionettenspieler fungieren und das Überleben ganzer Völker (und am Ende vielleicht auch den Weltfrieden) in der Hand halten. Sie pokern mit Menschenleben, nehmen unzählige Tote in Kauf, nur um ihr persönliches oder politisches Machtstreben wieder in die "richtige Bahn" zu lenken.

Genannt sei in diesem Zusammenhang etwa die türkische Regierung, die  weiterhin mit unsagbarer Härte gegen das kurdische Volk vorgeht und die ihre Angriffe nach den Anschlägen auf Militärkonvois in der Türkei in dieser Woche noch intensiviert hat. Ohne, dass sich bis zu dem Zeitpunkt überhaupt jemand zu den Attentaten bekannt hat. Oder Putin, der in Syrien versucht, Wirtschaftskrise und  schwindende Macht im eigenen Land durch Angriffe auf Rebellen statt den IS zu kompensieren.

Fürchten müssen die wenigen Mächtigen eigentlich nichts und niemanden.

Denn sei es die UN, die EU oder die deutsche Bundesregierung: Die "schwachen" Parteien im Spiel mit dem Leid schweigen entweder oder unterstützen sie womöglich sogar noch, da sie sich in einer zwingenden Abhängigkeit zu Putin, Erdogan & Co. sehen. Menschenrechte stellt die Bundesregierung, wenn es darum geht, mit Erdogan ein Flüchtlingsabkommen zu beschließen, dann eben auch mal hinten an.

Apropos Flüchtlinge und Menschenrechte: Dikussionen darüber, welcher Staat wieviele Flüchtlinge zu welchem Zeitpunkt aufnehmen möchte, lassen Europa in dieser Woche noch weiter auseinanderdriften.

Schluchten entstehen nun sogar zwischen Staaten, die bislang eine zumindest ähnliche Flüchtlingspoltik verfolgten. Österreich will ein Tageskontingent, Portugal nur Flüchtlinge, die es "gebrauchen" kann - etwa diejenigen, die im Land als Schafhirten arbeiten möchte. Nicht nur mit dem Leben der Menschen in den Kriegsregionen sondern auch mit dem der Geflüchteten betreiben die einigen Wenigen ein Spiel, welches, hart ausgedrückt und zumindest im Falle Portugals, fast schon einen Viehmarkt-Charakter bekommt.

Wenn in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Millionen Menschen auf Wanderschaft, aufgrund des Klimawandels sein sollten, werden solche Verhandlungsmuster nicht mehr funktionieren. Nur ein langfristiger Anspruch, weltweit Lebensperspektiven zu schaffen wird dieser Wanderung und dem falschen Spiel der Mächtigen ein Ende setzen.

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