Stabile Preise in weiter Ferne

Klima, 25.04.2016

Öl-Gipfel von Doha ohne Einigung der Hauptförderländer.

Die Chancen einer Trendwende beim Ölpreis waren vor dem vorvergangenem Sonntag gar nicht mal so schlecht.  Doch dann kam es, wie es kommen musste. Die Öl-Konferenz in Doha blieb fruchtlos, die anwesenden Hauptförderländer konnten sich nicht einigen.

Heißt im Klartext: Eine Preisstabilisierung ist auch in naher Zukunft eher unwahrscheinlich. Trotz reich gefüllter Öllager und stagnierender Nachfrage wird das Förderniveau beibehalten, von einigen Ländern sogar noch erhöht.

Die Preise für die führenden Ölsorten WTI (US) und Brent (EU) lagen im ersten Monat des Jahres phasenweise unter der 30-US-Dollar-Marke pro Barrel.

Sinn und Zweck des Doha-Treffens

Kurz nachdem das Öl zum oben genannten Dollarpreis gehandelt wurde, beschlossen die vier Förderländer Russland, Katar, Saudi-Arabien und Venezuela, die Fördermengen auf dem Niveau von Januar 2016 einzufrieren. Der erstaunliche Effekt: Der Ölpreis zog um bis zu 40 Prozent an. Und das, obwohl keine steigende Nachfrage am Markt zu verzeichnen war.

Dem Zusammenschluss der vier Staaten sollten am letzten Sonntag weitere folgen. Gemeinsam sollte der Beschluss bis in den Herbst verlängert werden. Das Problem: Große Ölproduzenten wie USA, Kanada, der saudische Erzfeind Iran oder Norwegen nahmen am Treffen in Katar gar nicht erst teil.

Wie geht es nun weiter? Voraussichtlich bleibt beim Öl erst mal alles beim Alten: An den Rohstoffbörsen wird eifrig auf ein wachsendes Angebot spekuliert, die Preise rutschen weiterhin in den Keller, da eine steigende Nachfrage ausbleibt.

Neben den wirtschaftlichen Annehmlichkeiten für Autofahrer bewirkt der Preisverfall immerhin doch noch etwas Gutes: Auch die schmutzig-öligen Einnahmequellen von Dschihadisten, etwa dem IS, schmelzen zusehends dahin.
 

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