Überleben statt Leben

Klima, 22.08.2016

Menschen auf der Flucht leben in ständiger Angst

Es sind traurige Zahlen, die man sich meist gar nicht vorstellen kann. Ende des vergangenen Jahres sind weltweit 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Ein Anstieg von 9,75 Prozent im Vergleich zu dem Jahr davor. Was für ein Leben das bedeutet können wir uns in den Industrieländern gar nicht vorstellen. Die Frage nach dem nächsten Schlafplatz oder der nächsten Mahlzeit ist für viele Alltag.

Das Meer als einziger Fluchtweg: Lebensgefährlich, vor allem für Kinder Bild: Marcel Lentz

Es ist eine verschwindend geringe Zahl an geflüchteten Menschen, die es bis in wohlhabende Länder wie Gebiete in der EU oder der USA geschafft haben: Gerade einmal 3,2 Millionen Menschen. Davon wurden 2,5 Millionen Menschen – mehr oder weniger freiwillig – von der Türkei aufgenommen. Die meisten Menschen befinden sich in Ländern nahe der Krisengebiete oder in afrikanischen Staaten.

Doch die meisten geflüchteten Menschen sind Vertriebene im eigenen Land. 40,8 Millionen der 65,3 Millionen geflüchteten Menschen haben kein eigenes zu Hause im eigenen Land. Oft fehlt es an Geld und Mitteln, um in andere Länder zu flüchten. Das sind Zahlen, die man selber gar nicht begreifen kann. Sehr traurige Geschichten stecken dahinter.

Flüchtlingscamps: Ein Ort voller Sorgen und Schicksale

Doch auch diese Tatsache lässt sich nicht schönreden: 51 Prozent aller Flüchtlinge und Vertriebenen im eigenen Land sind Kinder.

Die Zukunftsaussichten sind sehr schlecht. Gegenwärtig besuchen laut UNICEF ungefähr 124 Millionen Kinder im entsprechenden Alter keine Schule. Wenn sich die Situation nicht stark verbessert, würden UNICEF zufolge zwischen 2016 und 2030 fast 70 Millionen neugeborene Kinder sterben, ohne das fünfte Lebensjahr zu erreichen.

All diese Zahlen erschrecken uns zwar, aber welche Schicksale wirklich dahinter stecken, ist nicht damit ausdrückbar. Schicksale, die unter die Haut gehen und einem zum Nachdenken anregen können. Das Privileg zu haben, zu Leben statt zu Überleben, ist ein sehr, sehr hohes Gut.

  Sarah Bertram
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