Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 31.01.2013

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 31.01.2013, 07:30 Uhr

Oberhalb 2000m fielen in den bayerischen Alpen bei starkem Nordwestwind bis zu 20cm Neuschnee, der umfangreich verfrachtet wurde. Die neu entstandenen, meist kleineren Triebschneeansammlungen sind störanfällig! In mittleren Lagen regnete es nachts bis etwa 1800m, mit der Abkühlung und Aufklaren am Morgen bildete sich an der Schneeoberfläche Bruchharsch, oft ist sie auch vereist. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist mit der Abkühlung leicht zurückgegangen.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Hochlagen der bayerischen Alpen eine erhebliche Lawinengefahr. In den mittleren Lagen ist die Lawinengefahr als mäßig einzustufen.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest, hinter Hangkanten sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Mit der nächtlichen Abkühlung und oberflächlichen Verfestigung der Schneedecke ist in mittleren Lagen die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen zurückgegangen. Aus noch nicht entladenen Steilflächen kann es bei Sonneneinstrahlung dennoch zur Selbstauslösung meist kleinerer, oberflächlicher Lockerschneelawinen kommen. An steilen Wiesenhängen, im lückigen Bergwald und an vormals ausgeaperten Flächen gleitet die Schneedecke auch am Boden ab.

Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern oberhalb 2000m 10 bis 20cm Neuschnee, der durch starken Westwind umfangreich verfrachtet wurde. Die frischen, meist kleineren Triebschneeansammlungen sind störanfällig. Unterhalb 2000m ging der Regen mit Durchzug der Kaltfront in Schnee über. Die oberflächlich durchfeuchtete Schneedecke ist am Morgen bis in mittlere Lagen hinein verharscht, oft auch eisig. Bei sonnigem Wetter weicht der Bruchharsch auf und die Durchfeuchtung des Schnees mit den einhergehenden Festigkeitsverlusten setzt sich fort. Insgesamt ist die Schneedecke gestern vor allem sonnseitig stark abgeschmolzen.

Hinweise und Tendenz:
Es bleibt wechselhaft und windig. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000m bei Null Grad. Am Wochenende schneit es wieder bis in die Tallagen. Die Lawinensituation wird sich nur langsam entspannen.

Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - störanfälliger Triebschnee
Z-u: in mittleren Lagen - Nassschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt

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