Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 26. Januar 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern verbreitet einen Neuschneezuwachs von 15 cm, örtlich auch über 30 cm. Heute werden bei wechselnder Bewölkung weitere Schneeschauer erwartet. Es ist sehr kalt. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -17 Grad.


Schneedecke:
Der ohne nennenswerten Windeinfluss gefallene Neuschnee liegt locker auf der in den letzten Tagen gefallenen Schneeschicht, die sich bereits deutlich gesetzt hat. Vor allem in Kammnähe verbirgt diese Schneeschicht umfangreiche Triebschneeansammlungen, die in sich noch sehr störanfällig sind. Vor allem in mittleren Lagen ist die Verbindung des Neuschneepakets mit der verharschten Altschneedecke örtlich noch nicht ausreichend.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd, hinter Hangkanten sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aus vorwiegend süd- bis ostgerichteten und damit triebschneebeladenen, steilen Einzugsgebieten ist zudem mit der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen, die vereinzelt auch größere Ausmaße annehmen können.


Hinweise:
Im Tagesverlauf ist auffrischender Wind aus Nord bis Nordost vorhergesagt. Damit wird die lockere Schneedecke stark verfrachtet und es entstehen neue, störanfällige Triebschneeansammlungen. Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird in den nächsten Tagen angespannt bleiben.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft