„Dürrephase epischen Ausmaßes“

Pressemitteilung, 03.08.2022

Milliardenschäden drohen schon jetzt - und es könnte noch viel schlimmer kommen.

Die extreme Dürre in weiten Teilen Deutschlands hält weiter an und verschärft sich immer weiter. Mit Blick auf die Wettermodelle der Großrechner und ihre Prognosen für die kommenden Wochen greifen die Meteorologen des Wetterdienstes Donnerwetter.de zu Superlativen, um die momentane und noch bevorstehende Situation zu beschreiben: „Wir befinden uns in einer Dürresituation epischen Ausmaßes.“

Betroffen ist neben den östlichen Landesteilen vor allem auch der Westen Deutschlands, wie auch eigene Messungen der Bonner Meteorologen zeigen. Mit einem sogenannten Lysimeter ermitteln sie die Wasserbilanz des Bodens: Wird mit dem Lysimeter normal durchfeuchteter Boden gemessen, bringt dieser zwischen fünf und sechs Kilogramm Gewicht auf die Waage. Aktuell sind es lediglich 4,6 Kilogramm - so wenig wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn bei Donnerwetter.de vor knapp 10 Jahren!

Was bedeutet die extreme Trockenheit?

„Die Dürre in diesem Jahr dürfte gravierendere Auswirkungen haben als die Dürre 2018. Wirtschaftlich drohen in den Wäldern Milliardenschäden; Waldbrände werden auch in den nächsten Wochen ein Thema bleiben“, sagt Dr. Karsten Brandt.

Kritisch seien auch die steigenden Wassertemperaturen, die das ökologische Gleichgewicht in den Flüssen negativ beeinflussen. Zum Beispiel im Rhein: Für die kommende Woche erwarten die Meteorologen für den längsten Fluss Deutschlands sowie dessen Nebenflüsse Wassertemperaturen von 27 bis 28 Grad, es drohe ein großes Fischsterben. Bereits seit einigen Wochen kann aufgrund des extremen Niedrigwassers (Pegel Köln aktuell bei 110 cm) die Schifffahrt über die wichtige Handelsroute nur noch eingeschränkt stattfinden. Die Folgen sind unter anderem steigende Preise für Kraft- und Schmierstoffe.

Auch die Landwirtschaft hat neben steigenden Preisen, etwa für Düngemittel, zusätzlich noch die Schlacht gegen die Dürre zu schlagen: Hohe Ernteausfälle sind in den Dürreregionen unter anderem bei Zuckerrüben, Sommergerste und Weizen zu erwarten.

Wie geht es weiter?

Bis auf ein paar lokale Schauer und Gewitter, die keinerlei Verbesserung der Wasserbilanz herbeiführen, wird auch der August aller Wahrscheinlichkeit nach als viel zu trockener Monat abschließen. Die Hochdrucklage mit phasenweise heißen Temperaturen und quasi keinerlei nennenswerten Niederschlägen soll sich noch mindestens zwei bis drei Wochen halten.

Und auch danach ist das Tal der Trockenheit wahrscheinlich noch lange nicht durchquert: Denn genau in diesen Zeitraum fällt auch der Laurentiustag, der mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 80 Prozent eine der Bauernregeln stellt, die die höchste Trefferquote aufweist:

"Schöner Laurentiustag (10.8.) – trockener Herbst".

Die Überprüfung anhand der Wetterdaten der vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass die die alte Wetterweisheit auch heute noch Gültigkeit hat: Gibt es im Zeitraum um den 10. August mehr Sonne als üblich, dann werden mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 80 Prozent die Monate September bis November trockener als im Durchschnitt.

Schlechter könnten die Prognosen also kaum ausfallen.

 
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