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Biber zurück am Rhein

aktuell, 20.01.2022

Europäischer Biber hinterlässt Spuren

Der Europäische Biber war mal heimisch in Deutschland - schätzungsweise mehrere 100.000 Exemplare lebten einst an unseren Flüssen und Bächen. Verfolgung und Ausrottung des Lebensraums sorgten, nachdem der Biber nahezu unbekümmert über 15 Millionen Jahre auf unserem Kontinent leben konnte, für dessen großflächige Ausrottung. Vom Bodensee bis zur Nordseemündung etwa galt der Biber im Jahre 1850 als ausgestorben. Anfang des 20. Jahrhunderts war das größte Nagetier Europas (ausgewachsen 80 bis 100 cm lang, zwischen 25 und 30 kg schwer) bis auf vier Ausnahmen (isolierte Regionen, z.B. Südnorwegen) komplett von unserem Kontinent verschwunden.

Von den 1960er- bis in die 1980er-Jahre setzten Tierschützer vor allem an der Donau etwa 120 Tiere aus - die Wiederansiedlung gelang: In überschaubarer Zeit eroberten die Nager, die durch die FFH-Richtlinie als "besonders geschützt" sind, ihre alten Lebensräume zurück.

Am Rhein war  es dagegen lange Zeit ruhig um den Biber - hin und wieder wurden einzelne Tiere gesichtet, etwa 2015 bei Düsseldorf. Zwar ging man in den meisten Fällen von Einzelexemplaren aus, die entweder ausgesetzt wurden oder sich verirrten; die Existenz allein ist aber ein Indikator, dass sich der Biber im am Rhein bzw. vor allem seinen Zuflüssen wieder ansiedeln könnte. Darauf deuten auch die Bissspuren hin, die wir vor wenigen Tagen am Bonner Rheinufer vorfanden.

Schätzungen gehen davon aus, dass über das gesamte Bundesgebiet verteilt gegenwärtig wieder 30.000 Biber leben, die meisten davon in Ost- und Nordostdeutschland.

 

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