Gegen den Wind

aktuell, 12.04.2022

Kohle machen mit Kleinwindgeneratoren 2.0

In letzter Zeit erreichen uns wieder vermehrt Anfragen von enttäuschten Kunden und Nutzern bestimmter Kleinwindanlagen - ein Thema, bei dem auch wir ein Déjà-vu bekommen.

Vor allem Unternehmen aus dem Großraum Hannover stechen seit Jahren bei den Kleinwindanlagen heraus, der Geschäftsführer bei allen ein und die selbe Person. Das essentielle Problem der Kleinwindanlage fürs eigene Hausdach: Sie funktionieren unter realen Verhältnissen nicht.

Bereits im Jahr 2012 scheiterten wir selber daran, mit ähnlichen Kleinwindturbinen Strom zu erzeugen - lesen Sie hier nochmals die ganze Geschichte.

Unsere Kleinwindturbine im Jahr 2012

An dieser Stelle möchten wir nochmals ausdrücklich vom Kauf einer Kleinwindanlage abraten, da sie weder physikalisch noch technisch oder wirtschaftlich sinnvoll ist.

Doch warum ist das so?

Machen wir zunächst einen Abstecher in die Welt der Sonnenenergie und lassen nackte Zahlen sprechen: Eine handelsübliche Solarzelle verfügt über eine Ausgangsleistung von 120 Watt/m². Eine solche erreicht ein Kleinwindrad mit einer typischen Rotorfläche von 1 m²  erst bei einer mittleren Jahreswindstärke von über 9 m/s (32,4 km/h). Das Problem: In Hausdachhöhe sind solche Windmittel illusorisch, sogar an den Küsten oder auf den Nordseeinseln wird an keinem Punkt dieses Jahreswindmittel erreicht.

Die von einem Hersteller beworbene Dachinstallation, mit der man vielleicht 12 bis 14  m Höhe über Grund kommt, machen die Sache auch nicht besser - im Gegenteil: Einem höheren Kostenaufwand steht bei einer Dachinstallation die Windverwirbelung am Dach gegenüber, die trotz größerer Höhe die Leistung des Windrads noch weiter abschwächt.

Physikalische Fakten, gegen die auch das beste Windrad nicht ankommt. So ist es wenig verwunderlich, dass uns enttäuschte Kunden berichten, dass das Windrad in einem Zeitraum von acht Wochen fünfmal mehr Strom im Standby verbrauchte als es erwirtschaften konnte. Und das an einem sehr guten Standort und günstigen Windbedingungen.

Nüchtern lässt sich abschließend nur feststellen, dass Kleinwindräder allenfalls als Zierwindrad taugen. Die Anschaffungskosten in Höhe von 5.000 bis 10.0000 Euro sollten lieber in eine Isolierung des Hauses oder in Solarzellen gesteckt werden.

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Die Zukunft der Literatur liegt im Aphorismus. Den kann man nicht verfilmen."

    Gabriel Laub