aktuell, 16.09.2017
Unwetter fordern meist aus Dummheit und Gier Opfer
Zum Start des Oktoberfestes heute wollen wir Ihnen gar nicht die Laune verderben, aber die Jahrmärkte in Deutschland haben einen Preis. Häufig einen tödlichen. Um es ehrlich zu sagen, passieren viel zu viele Unfälle auf den Festen.
Auf dem diesjährigen Pützchens-Markt in Bonn stürzte ein Arbeiter aus 30 m bei Sturmböen! beim Abbau des Riesenrades ab. Es nicht der erste tödliche Unfall hier. Schon in den achtziger Jahren wurde ein Arbeiter von einem Gabelstapler zerquetscht. Zahlreiche Verletzte gab es schon.
Das Internet ist voll von Arbeitsunfällen auf den Jahrmärkten in ganz Deutschland.
Alle 20 Jahre ein Toter Arbeiter pro Volksfest – ist das der Preis für Spaß?
Das ist die hässliche Seite der großen Feste, dass Arbeiter aus Osteuropa für Mindestlohn hier arbeiten. So gut wie kein „Bio-Deutscher“ tut sich diese Arbeit an und wir wissen nach Unfällen auch warum.
Ähnlich wie bei den Erntearbeiten auf den Feldern, die extrem hart sind, sind dies osteuropäische Ausländer, die die harte und gefährliche Arbeit übernehmen, damit sie überleben können.
Der Spaß auf dem Jahrmarkt vergeht da schon ein wenig, oder?
Besonders bitter ist dieser Fall des 31 jährigen Rumänen, der hoffentlich auch Konsequenzen nach sich zieht, denn der Arbeitgeber ist verantwortlich „Abbauarbeiten zu stoppen, wenn böiger Wind weht.......“ zitiere ich aus der Unfallverhütungsvorschrift, die eine lokale Zeitung abdruckt.
Wie kann man in 30 m Höhe arbeiten, wenn Sturm und Regen peitschen? Es gab jede Menge Sturmwarnungen und da zeigt sich die Skrupellosigkeit von Arbeitgebern auf den Volksfesten. Der Termindruck führt zu Wahnsinn, denn wird ja schon „gutgehen“, bzw. ist ja „nur ein einfacher Rumäne“.
Der Schaden hält sich für die Betreiber dann ja in Grenzen, denn wenn was passiert kann man es ja auf den Arbeiter schieben, die sich ja nicht wehren können.
Das frühzeitlicher Kapitalismus.
Karsten Brandt Team-Info Team-Kontakt |