Die schlechten Wetternachrichten im Sommer 2021 nehmen einfach kein Ende - nicht nur auf globaler Ebene häufen sich in den letzten Wochen Naturkatastrophen, auch Deutschland kommt nicht nur Ruhe.

Seit gestern ist der Unwettersommer 2021 um zwei Ereignisse "reicher".

Zunächst schoss eine Flutwelle durch die Höllentalklamm (Landkreis Garmisch-Partenkirchen), einer beliebten Aufstiegsroute zur Zugspitze. Zwei Wanderer werden noch vermisst. Eine Superzelle brachte gestern binnen 24 Stunden dem Alpenrand vom Allgäu über Garmisch bis nach Berchtesgaden Starkregen mit über 80 l/m². Kein Wunder also, dass einzelne Alpenbäche - wie auch der Hammersbach - Hochwasserwellen führten.

Gerade eine Klamm, ein in Felsgestein eingeschnittenes, sehr enges Tal, ist bei Starkregen und Gewitter äußerst gefährlich, da durch Rückstau binnen weniger Minuten starke Flutwellen durch sie hindurchgehen können. Wanderer, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Klamm aufhalten, sind aktuer Lebensgefahr ausgesetzt.

Vom tiefsten Süden in den hohen Norden - am Montagabend folgte dann ein zweites Extremwetterereignis: Ein heftiger Sturm in Großheide in Ostfriesland. Verletzte gab es nach bisherigem Wissensstand nicht, dafür zahlreiche entwurzelte Bäume, zerstörte Autos und mindestens 50 zum Teil schwer beschädigte Häuser.

Bild- und Videoaufnahmen legen nahe, dass es sich um einen Tornado gehandelt haben könnte. Auch wir halten dies für wahrscheinlich: Das Schadensbild lässt nicht auf einen normalen Sturm oder eine Böenwalze schließen. Vermutlich handelte es sich um einen Tornado der Kategorie F1 oder F2.

Tornados entstehen durch gewöhnliche Schauer und Gewitter (s. Grafik). Extrem gefährlich sind Tornados nicht nur aufgrund ihrer hohen Windgeschwindigkeiten; ein weiteres Problem ist, dass sie kaum vorhersagbar sind. Wenn überhaupt können Windhosen nur wenige Minuten vorher als solche prognostiziert werden, da die Zellen sehr klein sind.