Was blüht uns in diesem Sommer?

aktuell, 13.05.2025

Hochdrucklagen, Hitze, Trockenheit: Wie das Frühjahr so der Sommer? Vier Fragen an donnerwetter.de-Klimatologen Dr. Karsten Brandt.

 

Wie stehen die Chancen für Regen in den kommenden Wochen?

Karsten Brandt: "Die nächsten 10 Tage halten für weite Teile des Landes keine nennenswerten Niederschläge bereit – frühestens zwischen Sonntag und Dienstag kann es - zumindest theoretisch - einzelne Schauer und Gewitter geben. Allerdings lokal begrenzt.

Wenn es also überhaupt eine Abkühlung geben sollte, dann noch lange nicht für alle. Ich bleibe skeptisch, vielleicht gibt es zum Ende des Monats nochmals die Chance einer grundlegenden Wetterlagenumstellung;diese zeichnet sich aktuell aber noch nicht ab.

Also auf den Punkt gebracht: Es bleibt trocken, die Dürre hält erst einmal weiter an."

 

Falls es keinen/kaum Regen geben wird: Welche Auswirkungen hat das jetzt und in den kommenden Monaten?

Karsten Brandt: "Die Folgen der Regenarmut sind gravierend. 

Nicht nur die Tierwelt ist von dem Wassermangel betroffen, auch die Pflanzen leiden unter der anhaltenden Trockenheit. Hochdruckphasen wie aktuell scheinen in diesem Jahr immer wieder aufzutreten, die einzelnen Schauer dazwischen sind nicht im Stande, das Regendefizit auszugleichen. 

Nehmen wir mal den Rheinpegel: Bis zum 25. Mai wird er ein extremes Niedrigwasser erreichen. Am Pegel Bonn etwa wird der Rhein dann irgendwo in einem Bereich von unter einem Meter bis 1,30 m liegen. Hier werden wir dann auch wieder die wirtschaftlichen Folgen sehen, da Frachtschiffe nicht mehr voll beladen unterwegs sein können."

Dr. Karsten Brandt, Geschäftsführer
und Klimatologe von donnerwetter.de

 

Kann man bereits abschätzen, ob der Sommer in diesem Jahr besonders heiß wird?

Karsten Brandt: "Der Begriff „Hitzesommer“ geistert schon einige Wochen in den sozialen Medien herum, ich möchte und kann mich hier aber noch nicht festlegen.

Es kann zwar sein, dass die Trockenheit aktuell einen Grundstein für einen sehr warmen Sommer 2025 legen wird. Stellt sich die Wetterlage jedoch um und uns erreichen Tiefdruckgebiete von Westen, kann der Sommer durchaus auch noch mit unbeständig-nassen und eher kühlen Abschnitten daherkommen.

Eine seriöse Prognose ist hier also (noch) nicht möglich. Wenn sich das Wetter allerdings wie bisher fortsetzt, besteht ein großes Risiko, dass wir es im Juni und Juli statt mit Temperaturen um 25 Grad mit Hitzewerten von 35 bis 40 Grad und mehr zu tun bekommen werden."

 

Wie können wir uns auf große Sommerhitze vorbereiten?

Karsten Brandt: "Schon jetzt sollte daran gedacht werden, die Temperaturen in den Innenräumen möglichst gering zu halten. Also: Abschattung schaffen, und für mehr Grün rund um's Haus und für Reflexion von Dach- und Fensterflächen sorgen.

In den Nächten empfiehlt es sich, einen moderaten „Durchzug“ in der Wohnung oder dem Haus zu schaffen und so die Temperaturen möglichst lange im Bereich von 22/23 Grad zu halten. In einer akuten Hitzephase ist dies meist nicht mehr möglich. 

Auch unseren Organismus sollten wir schon mal auf den nahenden Sommer und mögliche Hitze vorbereiten – etwa durch den Umstieg auf die Sommerdecke und möglichst wenig Stoff am Körper während der Nachtruhe."

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