Wenn der Föhn den Teufel weckt

aktuell, 26.08.2025

Der geheimnisvolle Fußabdruck im Boden der Frauenkirche verbindet Münchner Wetter mit uralter Sage.

Wer die Frauenkirche in München betritt, stößt gleich am Eingang auf ein Rätsel im Stein: den Teufelstritt. Der Abdruck soll, so erzählt die Sage, vom Teufel selbst stammen. Er hatte den Bau der Kirche unterstützt – unter der Bedingung, dass sie ohne Fenster errichtet werde. Als er vom Hauptportal aus keine Fenster sah, wähnte er sich im Recht. Doch beim Weitergehen bemerkte er das Licht, das durch geschickt versteckte Fenster fiel. Wütend stampfte er auf – der Abdruck blieb.

Bis heute wird die Geschichte mit einem besonderen Wetterphänomen verknüpft: dem Windzug im Eingangsbereich. Wenn in München Föhn oder Sturm aufkommt, fegt ein kräftiger Luftstrom durch das Westportal. Für viele ist das der Atem des Teufels, der noch immer versucht, die Kirche zu zerstören.

Architekten erklären den Effekt nüchtern mit der Bauweise: Das Portal wirkt wie ein Windkanal. Doch gerade bei wechselhaftem Alpenwetter gewinnt die Legende ihre Kraft zurück. 

Teufelstritt in der Münchener Marienkirche

 

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