Der Erfolg von Großveranstaltungen ist stark vom Wetter abhängig. Als potentieller Störfaktor fällt dem Wetter eine nicht zu unterschätzende Rolle zu. Daher sollen Besucher und Veranstalter durch gezielte Vorhersagen und in regelmäßigem Abstand über relevante Wetterdaten informiert werden.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Umgang mit dem Wetter trotz entsprechender Vorhersagen sowohl die Veranstalter als auch die Meteorologen vor eine schwierige Aufgabe stellt. Aufgrund der hohen Variabilität des Wettergeschehens sind die Vorhersagen einerseits mit Unsicherheiten verbunden, erfordern andererseits aber sehr kurze Reaktionszeiten.

Dabei kann die Wetterlage den geplanten Veranstaltungsablauf erheblich beeinflussen. Tendenziell sind bei gutem Wetter deutlich mehr Besucher zu erwarten als zum Beispiel bei Regen oder Kälte. Vor allem bei Veranstaltungen mit freiem Eintritt entscheiden Besucher zudem häufig erst kurzfristig und aufgrund der aktuellen Wetterlage über ihre Teilnahme an der Veranstaltung.

In der Regel ist der potentielle Besucher bei der Einholung von aktuellen Informationen von den über verschiedene Medien verbreiteten Wettervorhersagen abhängig. Dadurch nimmt auch der verantwortliche Meteorologe Einfluss auf den Ablauf der Veranstaltung.

In vielen Fällen arbeiten Veranstalter direkt mit einem Meteorologen zusammen, um die Verfügbarkeit von detaillierten Wetterinformationen für den entsprechenden Ort und Zeitraum sicherzustellen. Der Meteorologe kann dadurch schnell in eine Zwickmühle geraten: Einerseits ist er dafür verantwortlich, die Besucher nach bestem Wissen über das aktuelle und zu erwartende Wettergeschehen zu informieren, andererseits muss er auch im Interesse des Veranstalters handeln.

Die Vorhersage schlechten Wetters kann schließlich, auch wenn sie der Realität entspricht, einen hohen finanziellen Schaden für den Veranstalter zur Folge haben.

Ziel des Meteorologen muss es in einer solchen Situation sein, im Rahmen der Möglichkeiten ein möglichst positives Bild des Wetters zu zeichnen.

Natürlich kann aus einem komplett verregneten Tag kein Tag mit strahlendem Sonnenschein werden - aber es gilt positive Aspekte des Wetters hervorzuheben.

Hierfür bietet sich als Mittel der ausformulierte Teil der Wettervorhersage an. Im Gegensatz zu Grafiken kann der Meteorologe so durch geschickte Formulierungen die Wahrnehmung der entsprechenden Wettervorhersage durch den Nutzer maßgeblich beeinflussen und dadurch auch positiv auf die Besucherzahlen wirken ohne seine Informationspflicht zu vernachlässigen.

Eine besondere Situation stellen Extremwetterereignisse dar. Hier sind im Zusammenhang mit Großveranstaltungen vor allem die Phänomene Wind, Starkregen, Gewitter, Hagelschlag und Hitze zu nennen. Durch diese Phänomene kann das Wetter auch Einfluss auf die gesundheitliche Verfassung der Besucher und auf die Bewegung der Besucherströme nehmen, wodurch es in Extremsituationen zu hohen Personendichten und Stauungen kommen kann. Solche Einflüsse sind im Sicherheitskonzept einer Großveranstaltung stets zu berücksichtigen.

Wichtig ist in einem solchen Fall eine klare Kommunikation zwischen dem verantwortlichen Meteorologen und dem Veranstalter und zwischen dem Veranstalter und den Besuchern bzw. Schaustellern. Die Beurteilung einer solchen Lage, die auch zum Abbruch von Veranstaltungen führen kann, erfordert von allen Beteiligten viel Knowhow und ein hohes Maß an Erfahrung.

Das erste Mal kam es in diesem Jahr, im Rahmen der fünftägigen Großkirmes "Pützchens Markt" in Bonn (ca. 1,3 Millionen Besucher im Jahr 2014) zu einer Zusammenarbeit zwischen dem eng mit den Veranstaltern zusammenarbeitenden Freundeskreis Pützchens Markt und donnerwetter.de. Bereits einen Monat vor Beginn der Großveranstaltung wurden erste Langfristprognosen auf der Website des Vereins veröffentlicht.

Während der Markttage wurde die Vorhersage dann mehrmals täglich aktualisiert, um die Besucher stets auf den neuesten Stand zu bringen.