Erst zu nass, jetzt zu trocken

Agrartipp, 11.09.2016

Dem Mais droht rasante Abreife und Vertrocknung

Nachdem die Ernte der meisten Kulturen inzwischen abgeschlossen ist, ruhen die Hoffnungen nun vielerorts auf der Maisernte. Doch schon vor etwa 3 Wochen erlebten die Erwartungen einen herben Dämpfer, als der Deutsche Raiffeisenverband die Ernteprognose deutlich nach unten korrigierte.

Im Frühjahr und Frühsommer litten die Pflanzen unter einer hohen Staunässe und nur geringen Sauerstoffzufuhr, was häufig in einer unterdurchschnittlichen Wurzelbildung resultierte. Die Trockenheit der vergangenen Wochen führte nun wiederum dazu, dass die Pflanzen das wenige, verfügbare Wasser im Boden kaum nutzen konnten. Deswegen ist auf manchen Standorten in den kommenden Tagen mit einer rasanten Abtrocknung und Abreife zu rechnen. Jedoch gibt es hierbei große regionale Unterschiede.

Die Landwirtschaftskammer verweist daher darauf, dass eine vorzeitige Silage nur bei bereits vertrocknetem Kolbenblatt in Erwägung gezogen werden sollte, da in diesem Fall keine Weiterentwicklung des Kolbens mehr zu erwarten sei. Andernfalls könnten Niederschläge in den kommenden Tage noch zu einer Verbesserung der Lage beitragen.
 

  Lukas Melzer
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