Dürrepolitik

aktuell, 16.08.2022

Kommentar: Worauf warten? Jetzt schnell den Rhein vertiefen!

Es ist eine Katastrophe mit Ansage - Nach dem extremen Rhein-Niedrigwasser im Jahr 2018 wollte die Politik handeln: Der Rhein, eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas sollte "niedrigwasserfest" werden. Vier Jahre später haben wir es mit einem Niedrigpegel in ähnlicher, möglicherweise noch schlimmeren Dimension zu tun. Passiert ist natürlich nichts.

Ähnliches Bild in den urbanen Räumen: In den Städten gibt es zu wenig Trinkwasser und kaum Möglichkeiten, sich vor der Hitze zu schützen. Warum auch die Eile? Es wird ja erst seit 20 bis 30 Jahren vor einer zunehmenden Wärmebelastung gewarnt.

Wasserarm - der Rhein bei Bonn

Wie bei der Flut im Juli letzten Jahres offenbart die Dürre das Versagen, vielleicht ist es auch Überforderung, der Politik.

Nach 2018 entwickelt sich auch in diesem Jahr das Niedrigwasser zu einer ernsthaften Gefahr für den Wirtschaftsstandort Mitteleuropa. Bis nach Belgien, Frankreich und die Niederlande zittert man mit dem Pegel Kaub. Aber statt auf Regen zu hoffen, der am Wochenende und nächste Woche kurzzeitig den Pegel etwas steigen lassen dürfte, sollte man rasch in einen Notausbau investieren.

Die Prognosen für die nächsten Wochen sind nämlich alles andere als rosig: Schon im September könnten Pegelstände um 0 cm in Kaub und 50 cm in Bonn möglich sein. Die Dürre ist nicht vorbei und bis in den November hinein drohen immer wieder Pegelniedrigstände. Das wird in den nächsten Jahren nicht anders sein.

Die 400-500 m³/s Wasser die zur Verfügung stehen, müssen in Trockenjahren wie diesem stärker kanalisiert werden. Der Rhein muss als Schifffahrtsstraße erhalten bleiben, alles per LKW transportieren zu wollen, kann ja wohl kein Ziel sein.

Egal ob es um den Ausbau des ÖPNV, der Schifffahrt oder einen der vielen weiteren Punkte geht, die Geld kosten - Deutschland kann sich durchaus mit dem Titel Ankündigungsmeister schmücken.

  Karsten Brandt
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